Verständlichkeit

Einfach. Klar. Intuitiv. Inhalte und Strukturen, die Sinn ergeben.

Wenn Inhalte klar sind, sind sie für alle zugänglich.

Eine Website kann noch so modern sein – wenn Inhalte verwirrend sind oder die Navigation nicht logisch aufgebaut ist, verlieren Nutzer schnell den Zugang. Verständlichkeit bedeutet, dass Texte, Strukturen und Funktionen intuitiv und leicht zu erfassen sind.

Die WCAG 2.1 (Web Content Accessibility Guidelines) definieren klare Anforderungen, um sicherzustellen, dass digitale Inhalte für alle Nutzer einfach verständlich und vorhersehbar sind. Doch was ist gesetzlich vorgeschrieben (AA), und was wird als Best Practice (AAA) empfohlen?

Was bedeutet „Verständlichkeit“?

„Verständlichkeit“ bedeutet, dass Inhalte und Funktionen so gestaltet sind, dass sie von allen Menschen leicht erfasst und genutzt werden können – unabhängig von kognitiven Einschränkungen, Sprachbarrieren oder technischem Verständnis.

Dazu gehören:
Klare und einfache Sprache – Verständliche Texte, die nicht unnötig kompliziert sind
Vorhersehbare Navigation – Konsistente Menüführung und intuitive Bedienelemente
Hilfestellungen für Nutzer – Unterstützung bei Formularen und Interaktionen

Pflicht: WCAG 2.1 AA – Das ist gesetzlich vorgeschrieben

Um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden, müssen Websites mindestens die AA-Kriterien für Verständlichkeit erfüllen.

1. Klare und einfache Sprache

Pflicht: Texte müssen verständlich und klar formuliert sein – keine unnötig komplizierten Begriffe.
Warum? Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder geringen Sprachkenntnissen müssen Inhalte erfassen können.

Beispiel:
❌ „Ihre Anfrage konnte aufgrund eines unerwarteten Systemsfehlers nicht erfolgreich verarbeitet werden.“
✅ „Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es noch einmal.“

2. Einheitliche und vorhersehbare Navigation

Pflicht: Die Navigation und Interaktionselemente einer Website müssen einheitlich und vorhersehbar sein.
Warum? Nutzer müssen sich auf eine konsistente Struktur verlassen können, um sich zurechtzufinden.

Beispiel:
❌ Ein Button sieht auf jeder Seite anders aus und hat unterschiedliche Funktionen.
✅ Ein „Weiter“-Button sieht überall gleich aus und führt immer zur nächsten Seite.

3. Hilfestellungen für Formulare und Eingaben

Pflicht: Formulare müssen Hilfestellungen und verständliche Fehlermeldungen enthalten.
Warum? Nutzer dürfen nicht im Dunkeln gelassen werden, wenn sie etwas falsch eingeben.

Beispiel:
❌ „Ungültige Eingabe“
✅ „Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein (z. B. name@beispiel.de).“

4. Keine irreführenden oder unerwarteten Änderungen

Pflicht: Eine Website darf keine unerwarteten Veränderungen ohne Nutzerinteraktion durchführen.
Warum? Plötzliche Änderungen können Menschen mit kognitiven Einschränkungen verwirren.

Beispiel:
❌ Ein Formular sendet sich automatisch ab, wenn ein Feld ausgefüllt wurde.
✅ Der Nutzer klickt bewusst auf „Senden“, um die Eingabe abzuschließen.

Empfohlen: WCAG 2.1 AAA – Für maximale Verständlichkeit

Wer über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht, bietet eine noch intuitivere und inklusivere Nutzung. Die AAA-Standards sind nicht verpflichtend, aber sie erleichtern vielen Menschen den Zugang zur Website.

1. Texte in einfacher Sprache

Empfohlen: Wichtige Inhalte sollten auch in einfacher Sprache verfügbar sein.
Warum? Menschen mit Lernschwierigkeiten oder geringen Sprachkenntnissen profitieren von einer klaren, unkomplizierten Ausdrucksweise.

Beispiel:
❌ „Die Modifikation Ihrer Präferenzen kann in der Konfigurationssektion adaptiert werden.“
✅ „Du kannst deine Einstellungen in den Optionen ändern.“

2. Definitionen für schwierige Begriffe

Empfohlen: Unbekannte Begriffe oder Fachwörter sollten eine kurze Erklärung oder ein Glossar haben.
Warum? Nutzer mit wenig Vorwissen können so besser folgen.

Beispiel:
Ein unterstrichenes Fachwort öffnet bei Klick eine einfache Erklärung.

3. Alternativen zu langen Texten

Empfohlen: Komplexe Inhalte sollten auch als Audio, Video oder Infografik bereitgestellt werden.
Warum? Manche Nutzer verstehen Informationen besser, wenn sie visuell oder auditiv vermittelt werden.

Beispiel:
Eine Infografik fasst die wichtigsten Inhalte eines langen Artikels in einfachen Schaubildern zusammen.

4. Mehr Unterstützung bei Eingaben

Empfohlen: Formulare und Eingabefelder sollten automatische Vorschläge oder schrittweise Anleitungen enthalten.
Warum? Nutzer machen weniger Fehler und kommen schneller zum Ziel.

Beispiel:
Ein Formular schlägt mögliche Städtenamen vor, sobald der Nutzer anfängt zu tippen.

AA stellt sicher, dass Website verständlich und gesetzeskonform sind.
AAA optimiert die Nutzererfahrung für noch mehr Menschen.

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